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Sepsisassoziierte Todesfalle in Deutschland: Charakteristika und regionale Variation Sepsis-associated deaths in Germany: characteristics and regional variation


ABSTRACT:

Hintergrund

Sepsis ist weltweit jährlich für geschätzt 11 Mio. Todesfälle verantwortlich. Die Epidemiologie sepsisassoziierter Todesfälle ist in Deutschland unzureichend verstanden, da Sepsis bisher nicht über die deutsche unikausale Todesursachenstatistik erfasst werden kann.

Ziel der Arbeit

Epidemiologie und Charakteristika sepsisassoziierter Krankenhaustodesfälle sollen analysiert sowie regionale Unterschiede beschrieben werden.

Material und Methoden

Retrospektive Beobachtungsstudie basierend auf der deutschlandweiten fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) 2016. Sepsisassoziierte Krankenhaustodesfälle wurden über explizite und implizite Sepsis-ICD-10-GM(Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification)-Codierungen identifiziert. Verstorbene wurden anhand der klinischen Merkmale und ihres Wohnortes entsprechend Amtlichem Gemeindeschlüssel (AGS-5-Steller) charakterisiert. Basierend auf der Bevölkerungsstatistik wurde der Anteil an den Gesamttodesfällen ermittelt.

Ergebnisse

2016 gab es in Deutschland 58.689 mit explizit codierter Sepsis assoziierte Krankenhaustodesfälle (14,1 % aller Krankenhaustodesfälle). Die Mortalität betrug 73/100.000 Einwohner und variierte 1,8-fach zwischen den Bundesländern und 7,9-fach zwischen den Kreisen. 6,4 % der deutschlandweiten Todesfälle waren sepsisassoziierte Krankenhaustodesfälle. Dieser Anteil war am höchsten in der Altersgruppe der 40- bis 64-Jährigen (9,6 %) und höher bei Männern als bei Frauen (7,7 % vs. 5,2 %). Im Vergleich dazu betrug der Anteil von implizit codierten sepsisassoziierten Krankenhaustodesfällen 47,2 % an allen Krankenhaustodesfällen und 21,6 % an allen Todesfällen.

Diskussion

Auch wenn die direkte Todesursache nicht sicher ableitbar ist, lässt sich aus dem hohen Anteil sepsisassoziierter Todesfälle an den Krankenhaustodesfällen der Bedarf weiterer Forschung und epidemiologischer Surveillance ableiten, zum Beispiel in Kohortenstudien oder auf Basis von multikausalen Todesursachenstatistiken.

Zusatzmaterial online

Zusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (10.1007/s00103-021-03427-5) enthalten.

SUBMITTER: Fleischmann-Struzek C 

PROVIDER: S-EPMC8575348 | biostudies-literature |

REPOSITORIES: biostudies-literature

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