Project description:Hintergrund Seit Beginn der COVID-19-Pandemie mehren sich Befunde zu ihrem negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, ob und wie sich dies auf die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen niederschlägt. Ziel der Arbeit Die psychische Situation von Kindern und Jugendlichen sowie ihre psychotherapeutische Versorgung seit Beginn der COVID-19-Pandemie sollen aus Sicht von Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen (KJP) erfasst werden. Material und Methoden Es wurden 324 KJP aus Deutschland in einer Online-Umfrage gebeten, die letzten 6 Monate mit einem 6‑monatigen Zeitraum vor 2 Jahren zu vergleichen. Fünf- und 7‑stufige Likert-Skalen, Fragen mit Mehr- und Einfachauswahl sowie numerische und ein freies Antwortformat wurden verwendet. Ergebnisse Seit Pandemiebeginn haben sich die Wartezeiten nahezu verdoppelt. Es werden mehr Behandlungsstunden angeboten, v. a. mehr Erstgespräche durchgeführt. Therapieverlängerungen kommen häufiger, -abbrüche seltener vor. Bei der Hälfte der PatientInnen ist eine pandemieassoziierte Symptomverschlechterung aufgetreten. Alle erfragten psychischen Störungen treten z. T. deutlich häufiger auf (v. a. Depressionen, Angststörungen, Medienabhängigkeit, Schlaf‑, Anpassungs‑, Zwangs- und Essstörungen). Es erfolgen mehr Telefon- und Videositzungen als vor der Pandemie. Die Zusammenarbeit mit Eltern hat sich verstärkt, die mit dem interdisziplinären Netzwerk verringert. Diskussion Die Pandemie hat einen deutlichen Einfluss auf die psychische Verfassung und die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Eine Anpassung des Versorgungssystems an den gestiegenen Bedarf wird vorgeschlagen, um mögliche Folgeschäden der Pandemie zu begrenzen. Zusatzmaterial online Die Online-Version dieses Beitrags (10.1007/s00278-022-00604-y) enthält die detaillierten Fragen des Fragebogens.
Project description:Berichte über besorgniserregende Rückgänge bei den Klinikaufnahmen von Patienten mit akutem Herzinfarkt nehmen in der COVID-19-Pandemie zu.
Project description:Hintergrund Mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie wurde weltweit über das Phänomen der rückläufigen Einweisungen von Herzinfarktpatienten berichtet. In dieser Metaanalyse wird die Häufigkeit der Vorstellungen von STEMI- und NSTEMI-Patienten in Deutschland während und vor der COVID-19-Pandemie analysiert. Methoden Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche mit den Suchbegriffen „COVID“ und „myocardial infarction“ oder „STEMI“ oder „NSTEMI“ und „Germany“ in PubMed, Web of Science und Embase. Ergebnisse Basierend auf unserer Suchstrategie, konnten aus 40 identifizierten Studien 5 in unsere Metaanalyse aufgenommen werden. Diese ergab, dass die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen von Patienten mit akutem Myokardinfarkt in Deutschland während der Pandemie signifikant reduziert war (Inzidenzratenverhältnis [Incidence Rate Ratio, IRR] = 0,849, 95%-Konfidenzintervall: 0,827–0,872). Dies traf sowohl auf Patienten mit STEMI (IRR = 0,875, 95%-Konfidenzintervall: 0,837–0,914) als auch auf Patienten mit NSTEMI (IRR = 0,760, 95%-Konfidenzintervall: 0,633–0,911) zu. Schlussfolgerung In der vorliegenden Metaanalyse konnten wir zeigen, dass auch in Deutschland während der COVID-19-Pandemie die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen von Herzinfarktpatienten drastisch rückläufig war. Während der noch andauernden Pandemie ist es essenziell, die Bevölkerung weiterhin über die Symptome eines Herzinfarktes und die Dringlichkeit der akuten medizinischen Versorgung zu informieren und aufzuklären, um einer potenziellen Gefährdung von Herzinfarktpatienten vorzubeugen. Zusatzmaterial online Die Online-Version dieses Beitrags (10.1007/s12181-021-00479-4) enthält eine ausführlichere Darstellung der Vorgehensweise, Methoden und Limitationen. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.
Project description:In diesem Beitrag sollen die Veränderungen beim Einsatz von Kreativitätstechniken in der aktuellen Covid-19-Pandemie untersucht werden. Basierend auf einer Evaluationsmatrix und einem Entscheidungsmodell wird eine Liste von Kreativitätstechniken ermittelt und bewertet, die online erfolgreich in virtuellen Teams oder im Home Office verwendet werden können. Eine wichtige Anforderung war, dass die ermittelten Kreativitätstechniken ohne größeren Aufwand oder Neuimplementierung in Online-Umgebungen wie Zoom, Microsoft Teams und in verwandten Systemen eingesetzt werden können. Damit gibt der Beitrag eine Unterstützungs- und Entscheidungshilfe, wie in Pandemiezeiten die Kreativität der Mitarbeiter in Online-Arbeitsumgebungen gefördert werden und Teams trotz der Einschränkungen gemeinsame Ideen und innovative Produkte und Anwendungen entwickeln können. Die Erkenntnisse und Modelle sind nicht nur für den Softwarebereich geeignet, sondern für alle Anwendungsbereiche, die sich mit der Entwicklung innovativer Produkte beschäftigen. Ebenso können sie im schulischen und universitären Bereich verwendet werden. Zusatzmaterial online Zusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (10.1365/s40702-021-00752-w) enthalten.
Project description:Hintergrund und Ziel Die im Rahmen der COVID-19-Pandemie erlassenen Maßnahmen zum Infektionsschutz führten zu tiefgreifenden Einschränkungen und Veränderungen im sozialen, (vor-)schulischen, familiären und Freizeitbereich. Die vorliegende Studie untersucht das Ausmaß an psychischer Belastung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien während der COVID-19-Pandemie. Mögliche Einflussfaktoren sollen identifiziert werden. Material und Methoden Die Untersuchungen erfolgten zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 in einer klinischen Inanspruchnahmestichprobe (n = 280 Patient:innen zwischen 4–17 Jahren) und einer Feldstichprobe (n = 1958 Kinder und Jugendliche zwischen 4–19 Jahren, über Schulen und vorschulische Einrichtungen rekrutiert). Dabei wurden Urteile der Eltern sowie Selbsturteile der Kinder und Jugendlichen mittels Fragebögen erfasst. Ergebnisse Die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen im Zusammenhang mit der Pandemie wird über beide Beurteilungsperspektiven und Stichproben hinweg als leicht bis moderat erhöht eingeschätzt. Rund 60–70 % der Eltern- und Selbsturteile beschreiben eine Zunahme dieser Belastung, während Entlastungen von bis zu 12 % sowohl im Eltern- als auch im Selbsturteil angegeben werden. Beim Vergleich der beiden Stichproben zeigt sich eine leicht höhere Belastung der Kinder und Jugendlichen nur im Selbsturteil der Klinikstichprobe. Die untersuchten soziodemografischen Faktoren haben keinen Einfluss auf die Belastung. Allerdings zeigen sich in beiden Stichproben leichte bis moderate Zusammenhänge zwischen der subjektiv erlebten Verschlechterung der familiären und sozialen Situation und einem erhöhten Belastungserleben. Diskussion Während einer Pandemie sollten gezielte Interventionen für belastete Subgruppen angeboten werden. Universelle Interventionen sind nicht indiziert. Zusatzmaterial online Zusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (10.1007/s00103-021-03455-1) enthalten.
Project description:Schülerinnen und Schüler waren in der COVID-19-Pandemie stark von Maßnahmen wie Schulschließungen und Homeschooling betroffen. Dass sich diese Maßnahmen auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler auswirken, liegt auf der Hand. Es besteht allerdings auch Grund zur Annahme, dass sich die Situation auf die sozial-emotionale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auswirkt. Die vorliegende Studie untersucht, (1) inwiefern sich Schülerinnen und Schüler der österreichischen Sekundarstufe (12- bis 13-Jährige) durch die COVID-19-Pandemie belastet fühlen (anhand der erfragten Häufigkeit von durch COVID-19 induziertem Angsterleben) und (2) wie sich die unterschiedlichen Belastungslevels auf die sozial-emotionale Entwicklung auswirken. Es wird dabei ein Fokus auf die Entwicklung von problematischen Verhaltensweisen einerseits (internalisierte und externalisierte Verhaltensprobleme) und auf prosoziales Verhalten andererseits gelegt. Insgesamt nahmen 774 Schülerinnen und Schüler an der Studie teil. Von 650 liegen die Daten zu drei Messzeitpunkten vor, wobei der letzte Messzeitpunkt kurz vor der zweiten Schulschließung als Maßnahme in der COVID-Pandemie abgehalten wurde. Knapp 20 % der Befragten weisen erhöhte Scores in Bezug auf durch COVID-19 induzierter Angst auf. Vor allem bei den internalisierten Verhaltensproblemen schienen die Schülerinnen und Schüler, die höhere Scores bei durch COVID-19 induzierter Angst zeigten, sich negativ zu entwickeln. Ebenso konnte bei den externalisierten Verhaltensproblemen ein Trend in diese Richtung nachgewiesen werden, jedoch weniger stark ausgeprägt. Schülerinnen und Schüler, die höhere Scores in Bezug auf durch COVID-19 ausgelöste Angst aufwiesen, gaben augenscheinlich auch positivere Selbsteinschätzungen hinsichtlich prosozialer Verhaltensweisen an. Allerdings konnte aufgrund von Voraussetzungsverletzungen keine weitere statistische Überprüfung dieser Verhaltensdimension stattfinden.
Project description:Die Corona-Pandemie hat den Handlungskontext der Weiterbildungsanbieter in Deutschland unabhängig von deren Merkmalen und Eigenschaften kurzfristig verändert und diese zu zeitnahen Anpassungen ihres Angebotes gezwungen. Für die Wissenschaft bietet ein solcher exogener Schock die Gelegenheit zu untersuchen, inwiefern es den Weiterbildungsanbietern gelingt, sich einer grundlegend veränderten Situation anzupassen und welche Einrichtungsmerkmale dabei eine Rolle spielen. In dem Beitrag untersuchen wir die theoretisch begründeten Annahmen, dass die Ausgangslage der Weiterbildungsanbieter vor der Corona-Pandemie in Bezug auf die Nutzung digitaler Formate und Medien ein entscheidender Faktor für die kurzfristige Umstellung des Angebotes in der Pandemie war und dass sich insbesondere kommerzielle Anbieter besser an die veränderte Situation anpassen konnten. Auf der Grundlage von wbmonitor-Daten aus 2019 und 2020 testen wir die Hypothesen mit Dose-Response und Difference-in-Differences (DiD) Modellen. Die Ergebnisse deuten auf exogene Faktoren hin, die den Anpassungsleistungen Grenzen setzen. Zusatzmaterial online Zusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (10.1007/s40955-021-00194-3) enthalten.
Project description:La COVID-19 peut comporter des troubles neurologiques qui se partagent en 5 grands groupes : des encéphalopathies, souvent avec agitation, confusion, troubles psychotiques, dont la physiopathogénie est sans doute multiple (syndrome inflammatoire général lié au sepsis, hypoxie, insuffisance rénale, hypercoagulabilité, agression directe du virus) ; des syndromes dysimmunitaires du système nerveux central (encéphalomyélites aiguës disséminées, plus rarement syndrome de Miller–Fisher, encéphalite aiguë nécrosante hémorragique…) ; des AVC, majoritairement ischémiques, dont la COVID-19 est un facteur de risque indépendant, probablement par des phénomènes d’hypercoagulabilité ; des syndromes de Guillain–Barré ; des atteintes diverses de nerfs crâniens ou des nerfs périphériques. L’anosmie, qui est très fréquente, est le plus souvent due à une atteinte de l’épithélium olfactif mais peut être due à une extension de l’agression virale au nerf et au cortex olfactifs. Des études complémentaires restent nécessaires pour mieux comprendre la physiopathogénie et, donc, la prévention et le traitement de ces complications neurologiques dues à la COVID-19.
Project description:Um die aktuelle Arbeitssituation der aufsuchend tätigen Gesundheitsfachkräfte in den Frühen Hilfen und die Lage der Familien während der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie einschätzen zu können, befragte das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) Familienhebammen sowie Familien- und Gesundheitskinderkrankenpflegende. Die Ergebnisse der Befragung sind in dieser Arbeit zusammengefasst.
Project description:Introduction Le maintien de la continuité des soins dermatologiques pendant la pandémie COVID-19 a contraint les dermatologues à utiliser téléconsultation (TC) et télé-expertise (TLX). L’objectif de ce travail était d’estimer si l’implantation de la télédermatologie (TD) pendant la pandémie pourrait (ou non) compenser l’activité ambulatoire prédite en l’absence du COVID-19. Matériel et méthodes Entre janvier 2019 et décembre 2020 l’activité présentielle, soit le nombre mensuel de consultations dermatologiques programmées (CDP) et de consultations non programmées d’urgences dermatologiques (UD) ainsi que le nombre de TC et TLX ont été recueillis au sein d’un service hospitalo-universitaire de dermatologie. Pour chacune des activités, un modèle ARIMA (modèle autorégressif et moyenne mobile) a été appliqué afin de prédire l’évolution d’une série temporelle complète (représentation de phénomènes variant dans le temps et prédiction de valeurs futures en fonction de valeurs précédentes). Pour confirmer que ces modifications étaient liées à la pandémie COVID 19, un modèle d’inférence causale a été effectué. Résultats L’impact de la pandémie COVID 19 et des confinements sur l’activité d’un service de dermatologie est illustré dans la Figure 1 et le tableau 1. Pendant le premier confinement, on observe une nette diminution de l’activité présentielle : pour les UD, le modèle ARIMA et d’inférence causale montrent respectivement une baisse de 4472 et 4635 consultations entre mars et octobre 2020 (p < 0,001). Pour les CDP, on observe respectivement une baisse de 2720 et 2169 consultations (p < 0,001). Mis en place en mars 2020, la TC a permis de compenser partiellement cette baisse d’activité, sans influer de manière majeure en post confinement et pendant la deuxième vague, le nombre de consultations constaté tendant vers celui prédit, tout en restant dans la moyenne basse. Pour les UD post-confinement, le nombre de consultations constaté n’atteint pas celui prédit par le modèle ARIMA ou d’inférence causale : 1103 consultations constatées en juillet vs 1446 prédites par le modèle ARIMA. La TLX n’a été que très peu impactée par la pandémie. Discussion Nos résultats confirment que la limitation aux activités essentielles/vitales en période COVID a entraîné une baisse d’activité drastique en CDP/UD, non compensée par l’implantation de la TD. À partir d’août 2020, la faible influence des TC suggère que les praticiens hospitaliers sont revenus à leurs habitudes (activité présentielle). Enfin, l’assouplissement des mesures sanitaires post déconfinement n’a pas entraîné un retour massif des patients aux UD, suggérant une modification des pratiques de consultations de la population. Une étude qualitative est nécessaire pour déterminer la cause de cette baisse d’activité. L’adoption de la TD en définissant les meilleurs scénarios d’utilisations reste essentielle afin de l’intégrer durablement en dermatologie.